Marius von Mayenburg © Kristina Popov

Marius von Mayenburg (D)

ist Autor, Regisseur, Dramaturg und Übersetzer. In München geboren, studierte er Szenisches Schreiben an der Hochschule der Künste Berlin. Er gehörte zum Team der DT-Baracke in Berlin, war Dramaturg und Hausautor an der Berliner Schaubühne am Lehniner Platz. Seine Stücke (DER HÄSSLICHE, FEUERGESICHT, STÜCK PLASTIK, etc.) wurden in mehr als 15 Sprachen übersetzt, weltweit erfolgreich aufgeführt und mehrfach ausgezeichnet. Er hat zahlreiche Klassiker, u. a. Werke von William Shakespeare und Oscar Wilde, ins Deutsche übersetzt.
Seine aktuelle Trilogie besteht aus den Stücken EX, ELLEN BABIĆ und EGAL. EX wurde 2021 vom Riksteater Stockholm uraufgeführt. Das Nationaltheater Reykjavik wird nach der Uraufführung von ELLEN BABIĆ im Dezember 2022 in diesem Jahr die gesamte Trilogie produzieren.

Als Regisseur arbeitete Marius von Mayenburg u. a. an der Schaubühne am Lehniner Platz, dem Residenztheater München, dem Schauspiel Frankfurt und dem Düsseldorfer Schauspielhaus.

Preise (Auswahl):
1998 – Preis der Frankfurter Autorenstiftung für FEUERGESICHT
1997 – Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker für FEUERGESICHT

Werke Theater (Auswahl)

EGAL

2023

UA: Nationalthetaer Reykjavik, IS

Simone kommt von einer Geschäftsreise nach Hause. Erik, ihr Partner, ist schlecht gelaunt. Sie hat sich eine Karriere aufgebaut. Er passt auf die Kinder auf und schlägt sich mit Lektoraten und Übersetzungen bei einem Verlag durch. Erik bildet sich ein, wegen seiner familiären Verpflichtungen in jeder Richtung zu versagen. Simone hat das Gefühl zu ersticken.
Avantgarde wollten sie sein und stellen verbittert fest, dass Gleichberechtigung und Erfolg in Beruf und Familie lose Versprechen des Kapitalismus sind. Ein mitgebrachtes Geschenk und ein klingelndes Handy stellen alles auf den Kopf: Was ist ihnen wichtig und was ist egal?

ELLEN BABIĆ

2022

UA: Nationalthetaer Reykjavik, IS

Als Astrid ihren Vorgesetzen Wolfram Balderkamp zu einem informellen Arbeitsgespräch nach Hause einlädt, ist ihre Lebensgefährtin Klara empört. Balderkamp unterrichtet an der Schule, an der Klara vor zehn Jahren Astrids Schülerin war. Was passiert, wenn er sich an sie erinnert? Außerdem kann sie ihm seine „Lernmethoden“ nicht verzeihen. Was will Astrid von ihm?
Wie eine Spinne streift Wolfram durch die Wohnung und webt mit seinen vielen Fragen ein gefährliches Netz: Wo haben sich die beiden kennengelernt? Wann genau? Ob dieses eine Badetuch von dem aktuellen Jahrgang ihr geschenkt wurde? Und was war da noch mit diesem einen Mädchen auf der Klassenfahrt vorgefallen?

EX

2021

UA: Riksteater Stockholm, SE

Daniel und Sibylle, verheiratet, zwei Kinder, beide haben Karriere gemacht, haben sich eingerichtet in einem – ihrem – Upper-middle-class-Leben ohne Liebe, aber voller Vorwürfe und Ressentiments. Als Daniel wieder mal zu spät nach Hause kommt und einen Anruf seiner Ex-Freundin Franziska empfängt, scheint die nur mühsam aufrechterhaltene Fassade zu zerbröckeln. Als Franziska dann auch noch vor der Tür steht, beginnt ein bitterböses Spiel um Macht, Wahrheit und Verrat, an dessen Ende es keine Gewinner:innen gibt.