Guillermo Calderón © Sandra Then

Guillermo Calderón (Chile)

ist chilenischer Dramatiker, Drehbuchautor und Regisseur.
Nach einem Schauspielstudium in Chile und dem Studium der Filmwissenschaft in New York gründete Calderón eine Theatergruppe, deren erste Produktion NEVA bereits weltweite Anerkennung fand. Seitdem touren seine Produktionen erfolgreich auf allen großen Festivals in Südamerika, Europa und Nordamerika. Er schrieb zahlreiche Auftragsstücke, u. a. für das Düsseldorfer Schauspielhaus, das Theater Basel, das HAU Berlin, das Royal Court Theatre, London, die Center Theatre Group in Los Angeles und das Public Theater in NYC, deren Produktionen er zum größten Teil selbst inszenierte. Im Herbst 2017 wurde sein Stück B am Royal Court Theatre in London in der Regie vom Sam Pritchard uraufgeführt. Mit seiner Gruppe «Teatro en el blanco» inszenierte er 2020 DRAGÓN, eine Produktion, die international auf Tournee ging. Für das Riksteater in Stockholm schrieb und inszenierte er 2021 STORTORGET. Seine letzte Auftragsarbeit BAVARIA hatte im März 2023 am Residenztheater München Premiere.

Calderón schrieb die Drehbücher für EL CLUB, Regie: Pablo Larrain (Premiere: Berlinale 2016) und für NERUDA, Regie: Pablo Larrain (Premiere: Cannes Film Festival 2016) u. a.
2022 schrieb und drehte er seinen ersten Spielfilm MAQUÍLLAME OTRA VEZ (MAKING IT UP), produziert von fabula/Netflix.

Werke (Theater)

COLINA

2023

Frei zur DSE

In diesem Stück möchte ich die Beziehung zwischen den Motiven der deutschen Kolonist*innen und denen der chilenischen Regierung untersuchen, die deutschen Siedler*innen seit dem 19. Jahrhundert viel Land und Unterstützung zukommen ließ. Die zu trauriger Berühmtheit gelangte ‹Colonia Dignidad› war nur eine von vielen. Es ging dabei einerseits um die Entwicklung unseres Lands, des Militärs und des Bildungswesens, aber auch ganz wesentlich darum, das Land der indigenen Bevölkerung wegzunehmen, die noch heute in diesen Gegenden lebt und nach wie vor viel weniger Einfluss hat als die Nachkommen der deutschen Immigrant*innen, die zur gesellschaftlichen Elite gehören.“ – Guillermo Calderón

 

Eine Gruppe Frauen trifft sich zur Chorprobe. Doch sie singen nicht nur zusammen, sie wollen auch eine neue Form der Gemeinschaft gründen, ein neues «Bavaria», das ihren Vorstellungen von einem guten Leben besser entspricht als die bayerische Realität. Nur wo? Irgendwo auf dem Land? Oder doch besser am anderen Ende der Welt, in Südamerika? Während sie schon einmal die spanischen Lieder proben, die Franka, eine deutschstämmige Paraguayerin, ihnen beibringen soll, stellt sich nach und nach heraus, dass hier längst nicht alles so harmonisch ist, wie es den Anschein hat und Verwicklungen und Unwahrheiten nicht nur die Gruppe durchdringen, sondern auch die deutsche Siedlungsgeschichte in Lateinamerika.

BAVARIA  

2023 

UA: Residenztheater München

In diesem Stück möchte ich die Beziehung zwischen den Motiven der deutschen Kolonist*innen und jenen der chilenischen Regierung untersuchen, die deutschen Siedler*innen seit dem 19. Jahrhundert viel Land und Unterstützung zukommen ließ. Die zu trauriger Berühmtheit gelangte ‹Colonia Dignidad› war nur eine von vielen. Es ging dabei einerseits um die Entwicklung unseres Landes, des Militärs und des Bildungswesens, aber auch ganz wesentlich darum, das Land der indigenen Bevölkerung wegzunehmen, die noch heute in diesen Gegenden lebt und nach wie vor viel weniger Einfluss hat als die Nachkommen der deutschen Immigrant*innen, die zur gesellschaftlichen Elite gehören.“ – Guillermo Calderón

Eine Gruppe Frauen trifft sich zur Chorprobe. Doch sie singen nicht nur zusammen, sie wollen auch eine neue Form der Gemeinschaft gründen, ein neues «Bavaria», das ihren Vorstellungen von einem guten Leben besser entspricht als die bayerische Realität. Nur wo? Irgendwo auf dem Land? Oder doch besser am anderen Ende der Welt, in Südamerika? Während sie schon einmal die spanischen Lieder proben, die Franka, eine deutschstämmige Paraguayerin, ihnen beibringen soll, stellt sich nach und nach heraus, dass hier längst nicht alles so harmonisch ist, wie es den Anschein hat, und Verwicklungen und Unwahrheiten nicht nur die Gruppe durchdringen, sondern die gesamte deutsche Siedlungsgeschichte in Lateinamerika.

STORTORGET  

2022 

UA: Riksteater Stockholm 

Welche Verantwortung hat die Kunst? Kann sie tatsächlich etwas an den gesellschaftlichen Verhältnissen verändern? Das etablierte Künstler*innenkollektiv Dragón versucht vergeblich, DAS Kunstwerk des 21. Jahrhunderts zu erschaffen. Wahrhaftig soll es sein, dazu historisch und politisch, es soll Rassismus, Klassismus und Kapitalismus kritisieren.
Die absurden Performance-Ideen, die Calderón seinen Figuren in die Köpfe legt, führen die bourgeoise Aufgeblasenheit und die inhaltliche Leere der zeitgenössischen Kunstszene vor die Augen.

DRAGÓN 

2020 

UA: Teatro en el blanco, Santiago, mit anschließender Welttournee

Welche Verantwortung hat die Kunst? Kann sie tatsächlich etwas an den gesellschaftlichen Verhältnissen verändern? Das etablierte Künstler*innenkollektiv Dragón versucht vergeblich, DAS Kunstwerk des 21. Jahrhunderts zu erschaffen. Wahrhaftig soll es sein, dazu historisch und politisch, es soll Rassismus, Klassismus und Kapitalismus kritisieren.
Die absurden Performance-Ideen des Kollektivs führen der zeitgenössischen Kunstszene ihre bourgeoise Aufgeblasenheit und inhaltliche Leere vor.

MATELUNA

2019 

UA: Teatro en el blanco, Santiago/HAU, Berlin

GOLDRAUSCH

2018 

UA: Theater Basel  

Alejandra und Marcela bringen mitten in der Nacht Bomben an. Eigentlich wollen sie keine Gewalt, sie wollen nur gehört werden. Sowieso ist das Gefängnis keine so große Bedrohung, wenn die meisten deiner Freund:innen  drinnen sitzen. Aber José Miguel gehört einer anderen Generation an, und er will mit allen Mitteln etwas verändern.

2017 

UA: Royal Court Theatre London (R.: Sam Pritchart)

Alejandra und Marcela bringen mitten in der Nacht Bomben an. Eigentlich wollen sie keine Gewalt, sie wollen nur gehört werden. Ohnehin wirkt das Gefängnis weniger bedrohlich, wenn die meisten deiner Freund:innen dort schon sitzen. Aber José Miguel gehört einer anderen Generation an, er will mit allen Mitteln etwas verändern.

KUSS  

2014 

UA: Schauspiel Düsseldorf

Zwei Paare treffen sich zum Abendessen, um sich von dem Krieg, der um sie herum tobt, abzulenken. Ein unerwartetes Liebesgeständnis, einen verfrühten Heiratsantrag und einen Kuss später liegt einer der vier tot auf dem Boden. KISS durchbricht kulturelle Barrieren, als eine Gruppe westlicher Schauspieler, die ein syrisches Theaterstück interpretiert, allmählich die Grenzen ihres eigenen Verständnisses und die erstickende Wirkung eines unterdrückenden, allgegenwärtigen Regimes erkennt.

NEVA

2014 

UA: NYC Public Theater

WERKE (Film)

EL CONDO

2023

Weltpremiere: 80. Venedig Filmfestival

Chile, 111 min, Fabula production
Regie: Pablo Larraín
Drehbuch: Guillermo Calderón
Demnächst auf Netflix

Trailer EL CONDO

Augusto Pinochet, Chiles Diktator, ist 250 Jahre alt und ein Vampir. Er wäre langsam bereit, ins Jenseits zu wandern, doch die Geier um ihn herum lassen ihn nicht ohne einen letzten Biss gehen. Eine düstere Satire.

MAQUÍLLAME OTRA VEZ (MAKING IT UP)

2023 

Weltpremiere: Mexico City

Chile/Mexico, 81 min, Fabula production
Regie + Drehbuch: Guillermo Calderón

Trailer MAKING IT UP

Ana und Rita sind völlig pleite. Als die unberechenbare Alex ihnen einen Job anbietet, können sie nicht anders als zuzusagen. Doch mit dem Job kommt das große Durcheinander.

EMA

2019

Weltpremiere: 76. Venedig Filmfestival

Chile, 102 min, Fabula production
Regie: Pablo Larraín
Drehbuch: Guillermo Calderón

Trailer EMA

Ema, eine junge Tänzerin, lässt sich von Gaston, dem Leiter der Truppe, in der sie tanzt, scheiden. Sie plagen große Schuldgefühle gegenüber Polo, jenem Kind, das sie und Gaston adoptiert hatten und das sie nun zurück ins Waisenhaus gebracht hat. Es kommt zu einer Tragödie, die durch die Pyromanie des Kindes ausgelöst wird.

NERUDA

2016

Weltpremiere: 69. Internationale Filmfestspiele von Cannes

Chile, ARG, FR, ES, US, 107 min
Regie: Pablo Larraín
Drehbuch: Guillermo Calderón
AZ Films, Casting del Sur, Fabula, Funny Balloons, Participant Media, Reborn Production, Stembro Cin, Televisión Federal

Mehr über den Film:  NERUDA

In einer Mischung aus Geschichte und Fiktion zeigt der Film die dramatischen Ereignisse um die Niederschlagung der kommunistischen Bewegung in Chile im Jahr 1948 und wie sich in deren Folge der Dichter, Kommunist, Politiker und Nobelpreisträger Pablo Neruda auf die Flucht begibt und schließlich zu Pferde über die Anden entkommt.

Preise:
Lima International Festival: „Bestes Drehbuch“
Premio
Fénix: „Bester Film“

EL CLUB

2015

Weltpremiere: Internationale Filmfestspiele Berlin

Regie: Pablo Larraín
Drehbuch: Guillermo Calderón (Co-Autor)
Trailer EL CLUB

Preise:
Internationale Filmfestspiele Berlin: Silberner Bär; Chicago International Film Festival/Mar del Plata Film Festival/Premio Fénix: „Bestes Drehbuch“

VIOLETA WENT TO HEAVEN

2013

Chilenische Oscar-Einreichung

Chile, 110 min
Regie: Andrés Wood
Drehbuch: Guillermo Calderón, Eliseo Altunaga

Trailer VIOLETA WENT TO HEAVEN

Preise:
Sundance Festival: World Cinema Jury Prize