Jakab Tarnóczi (HUN)
Autor:innen / Theater / Regisseur:innen / theater
wurde 1994 in Ungarn geboren. Nach dem Abitur wurde er an der Universität für Theater- und Filmkunst in Budapest aufgenommen, wo er fünf Jahre lang Regie mit Schwerpunkt Musiktheater studierte. Während seines Studiums arbeitete er mit mehreren Theatern zusammen, darunter das Szigligeti-Theater in Oradea, das Thalia-Theater in Budapest, die Ungarische Staatsoper und das Katona József-Theater in Budapest. Nach seinem Abschluss im Jahr 2019 arbeitete er ein Jahr lang freiberuflich, bevor er 2020 zum Katona József Theater kam, wo er seit 2021 als festes Regisseur und Mitglied des Künstlerischen Beirats tätig ist.
Tarnóczi inszenierte zunächst Klassiker, konzentriert sich in den letzten Jahren jedoch auf eigene Bühnenprojekte, oft als Autor oder Co-Autor. So entstanden seine bemerkenswerten Arbeiten am Katona-Theater, darunter God, Homeland, Family (2021), Lonely Lives (2022), Ecstasy (2023) und Radical Relax (2024). Seine experimentelle Inszenierung Melancholy Rooms wurde 2023 zum Lessingtage Festival in Hamburg eingeladen, was zu internationalen Kooperationen im deutschsprachigen Raum führte. Innerhalb eines Jahres entwickelte er die Produktion Das Gastmahl (2024) am Theater Aachen, inszenierte die österreichische Premiere von Githa Sowerbys Rutherford and Son (2025) am Schauspielhaus Graz und führte Regie bei der Uraufführung von Asiimwe Deborah Kawas The Promised Land (2025) am Residenztheater München. Seine Multimedia-Installation winterreise.box, die auf seiner Inszenierung Winterreise am Örkény Theater in Budapest basiert, vertrat Ungarn bei der Prager Quadriennale 2023 und wurde mit einem Preis ausgezeichnet.
Der ungarische Theaterkritikerverband ernannte ihn 2019 zum „vielversprechendsten jungen Künstler“, und seitdem wurden mehrere seiner Inszenierungen und Kooperationspartner*innen für Preise des Verbandes nominiert oder ausgezeichnet. Im Jahr 2023 erhielt er den Junior Prima Award. Seit 2021 unterrichtet er außerdem an der FreeSzfe Association.
Derzeit arbeitet er an einer Adaption von Marlen Haushofers Wir töten Stella für das Schauspielhaus Graz und er schreibt sein neuestes Stück, Requiem, für das Katona József Theater in Budapest.
Werke