Isabella Sedlak (AT/D)
Autor:innen / Theater / Regisseur:innen / theater
ist Regisseurin und Autorin. Sie wurde in Wiener Neustadt geboren und wuchs dort mit ihrer alleinerziehenden Mutter auf. Sie studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaften sowie Internationale Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in Wien und Southampton und ergänzte ihre Ausbildung durch pädagogische Weiterbildungen und Arbeitspraxis, sowie späteren Assistenzen am Deutschen Theater und Maxim Gorki Theater Berlin.
Ihre Inszenierungen wurden am Maxim Gorki Theater, ITZ Tübingen, Schauspiel Dortmund, Malmö Stadsteater und am Nationaltheater Mannheim gezeigt. 2019 wurde ihre Regiearbeit von Dino Pešuts Stück Lebensmenschen mit einem Nachwuchspreis ausgezeichnet. Im selben Jahr gründete sie das Kollektiv Bauer + Baum, mit dem sie mehrere Arbeiten in Wien verwirklichte. Sie arbeitet sowohl mit Texten zeitgenössischer Autor:innen wie Anna Gschnitzer, Anaïs Clerc und Elisabeth Pape als auch mit eigenen Stücken und Textentwicklungen. Neben ihren Bühnenarbeiten schreibt sie Drehbücher, Essays und Zines.
Gemeinsam mit dem palästinensisch-israelischen Schauspieler Yousef Sweid entwickelte sie 2025 das Stück Between the River and the Sea, das am Maxim Gorki Theater uraufgeführt wurde und anschließend u. a. zum Edinburgh Fringe Festival tourte.
Isabella lebt und arbeitet in Berlin und Wien.
Auszeichnungen/Stipendien
2025 – Nominierung „Bestes Stück“ (Theater Heute) für Between the River and the Sea
2025 – Resident Artist am Tieranatomischen Theater (TAT) der Humboldt-Universität Berlin
2024 – Stipendiatin des Goethe-Instituts
Werke (Auswahl)
BETWEEN THE RIVER AND THE SEA von Yousef Sweid und Isabella Sedlak
2025
Berlin
Yousef Sweid, geboren in Haifa, ist ein palästinensisch-israelischer Schauspieler – er ist zwischen zwei Welten aufgewachsen und musste sich früh mit dieser Komplexität auseinandersetzen. In seinem Solo erkundet Sweid sein Leben zwischen verschiedenen Kulturen und Erzählungen – zwischen unterschiedlichen Versionen von Wahrheit. Persönliche Anekdoten treffen auf politische Reflexion und werden verwoben mit Erinnerungen an eine Kindheit als arabisches Kind einer christlichen Familie im jüdischen Kindergarten, sowie humorvollen Perspektiven auf den familiären Alltag in Berlin. Mit Blick auf seine beiden jüdisch-arabischen Kinder versucht Sweid zu verstehen, wie sie sich in einer Welt zurechtfinden sollen, in denen ihr »Dazwischen« keine verbindende, sondern eine ungültige Position zu sein scheint.
Between the River and the Sea ist ein Plädoyer für das Erzählen ungehörter Geschichten und für das Zuhören, sowie eine Einladung, Komplexitäten und Widersprüche zu umarmen.
„Eine radikale Performance – in ihrer Menschlichkeit, ihrem Humor, ihren Nuancen. Das war dringend nötig.“ – rbb24
„Die Menschen wollen mehr über die Nuancen hören, über Biografien wie die von Sweid.“ – FAZ
„Gewitzter hat selten jemand die Wirkmacht von Fremdzuschreibungen auf die Selbstdefinition auf ihren absurden Punkt gebracht.“ – Tagesspiegel
„Palästinensisch, israelisch, jüdisch, arabisch-christlich – auch berlinerisch. Stand-Up-Theater voller Lockerheit und offener Wunden.“ – Nachtkritik
„An der Oberfläche unterhaltsam, untergründig erschütternd. Und vor allem: Sehenswert.“ – Der Freitag
„It’s an evocative, nuanced and, at times, darkly humorous performance“
⭐⭐⭐⭐ – The Edinburgh Reporter
„This play is an extraordinary act of empathy, that neither thinks nor behaves in the way you expect or might want it to.“ ⭐⭐⭐⭐ – LondonTheatre1